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Techniktalk mit Fabi

Hallo Leute, 

 

ich konnte mit Fabi endlich das versprochene Technikinterview führen... sooo cool, was er alles zu erzählen hat.  Aber lest selbst: 


HALLO, FABI. SCHÖN, DICH ZU HÖREN. WIE GEHT'S DIR HEUTE?

 

„Hallo, lieber Kurty. Mir geht's heute wieder richtig gut, da die letzten Tage fantastisch waren. Vom Wetter her und der kurze Trip durch das Sauerland. Da hatten wir richtig schöne Stellplätze und das hat uns sehr gut getan.“

 

„Ja, das war sehr schön, finde ich auch. Ich sehe dich ja häufiger am Wohnmobil rumwerkeln und jetzt sind meine LeserInnen und ich schon ganz gespannt, was du da so zu berichten hast.“

 

WAS HAST DU DENN SO ALS LETZTES GEBAUT ODER WAS BAUST DU GERADE?

 

„Zuletzt haben wir unsere Garage modernisiert. Und zwar hat uns beide tierisch genervt, dass wir unsere Jacken, Schuhe und vor allem auch den Müll die ganze Zeit im Innenraum des Wohnmobils rumfliegen hatten. Die Garage war einfach so voll durch die Fahrräder und dadurch war es auch schwierig, unsere neuen Stühlen und Tischen rauszuholen und eben die Fahrräder selbst. Dadurch haben wir teilweise die Fahrräder oder Stühle drin gelassen und weniger genutzt, als wir eigentlich wollten. Deswegen haben wir uns nun dazu entschieden, das Ganze umzubauen. Dabei sind jetzt die Fahrräder rausgeflogen und sind jetzt auf dem Fahrradträger am Heck befestigt. Das war die erste kleine knifflige Aufgabe: wir haben uns einen gebrauchten Ständer gekauft und der musste noch zurecht gesägt werden, weil er etwas zu groß war für unser Wohnmobil.

 

Die nächste Station war, zu überlegen, wie wir unsere Jacken und vor allem auch den Müll in der Heckgarage unterbringen können. Das waren so unsere Vorstellungen, was wir haben wollten. Also die nächsten zwei Baustellen, einmal der Mülleimer und die Garderobe für Jacken. Ich wollte das so haben, dass wir von unserem Wohnraum aus - dort gibt es eine kleine Tür in die Garage - den Mülleimer erreichen können und auch bequem die Jacken aufhängen können. Weshalb ich mich dazu entschieden habe, einen ausziehbaren Mülleimer zu installieren und auch eine Garderobe, die man ausziehen kann, so dass die beiden Sachen links und rechts von der Luke zur Garage bequem zu erreichen sind. Das war so die Vorstellung, mit der ich da rangegangen bin.

 

Nach einigem Suchen und anschauen verschiedener Möglichkeiten, haben wir für die Garderobe eine Kombi von Ikea rausgesucht. Ist von einem Pax-system, eigentlich um Hosen aufzuhängen. Das haben wir auf der rechten Seite am Lattenrost von der Decke der Garage befestigt, so dass man jetzt die Jacken schön rausziehen kann. Das funktioniert auch wunderbar, wird auch reglich genutzt. Und für den Mülleimer haben wir uns für einen klassischen Küchenmülleimer für unter dem Waschbecken entschieden, den man rausziehen kann und der ein Soft-Close hat. Den habe ich direkt an die linke Seite angebracht. Den kann man jetzt von links nach rechts in die Mitte aufschieben und schön in Stehhöhe den Müll dort entsorgen. Insgesamt hat es drei Fächer, das heißt wir haben ordentlich viel Platz, um den Müll auch zu trennen. Und ja, was soll ich sagen? Mittlerweile ist der Innenraum immer schön aufgeräumt und jetzt haben wir auch so einen richtig schönen räumlichen Blick im Wohnmobil. Also es wirkt jetzt alles wieder wesentlich größer als vorher. Und wir beide haben echt viel Spaß dran und freuen uns jedes Mal, wenn wir den Mülleimer oder die Garderobe nutzen können.“ 

 

„Ja, das habe ich auch schon gemerkt, wie gut euch das gefällt. Und ich habe noch mehr Platz, um hier rumzuklettern.

Das klingt ganz schön professionell mit deinen handwerklichen Tätigkeiten.“

 

WOHER KANNST DU DENN SO GUT WERKELN?

 

„Ja, so gut werkeln konnte ich ja eigentlich noch gar nicht. Das habe ich jetzt alles im Laufe der Zeit gelernt. Ich habe mich einfach ins Blaue gestürzt und darauf losgelegt. Mein erstes Projekt habe ich tatsächlich mit meinem besten Kumpel zusammen umgesetzt, weil er mehr Erfahrung im handwerklichen Bereich hat. Und damals hat mir das so viel Spaß gemacht, mit ihm das umzusetzen, dass ich angefangen habe, eigene kleinere Projekte im Wohnmobil alleine anzugehen.“

 

HAST DU DANN EINE WERKSTATT IM WOHNMOBIL oder 

WOHER HAST DU DAS GANZE WERKZEUG ZUM ARBEITEN?

 

„Ja, schön wäre es, wenn ich eine ganze Werkstatt mitnehmen könnte. Leider sind Werkzeuge zu schwer, um die auch tatsächlich mitführen zu können. Wir müssen ja auch immer ein bisschen auf unser Gewicht achten. Aber ich habe so ein kleines Notfall-Werkzeug-Kit mit, um Schäden am Wohnmittel zu reparieren. Einen kleinen Werkzeugkoffer und eine kleine Bosch Akkubohrmaschine. Und dann natürlich ganz klassisch einen Wagenheber für größere Pannen.

Ansonsten habe ich meine große Werkstatt bei meinen Eltern in der Garage. Da können wir das Wohnmobil schön vor der Garage parken und ich kann das Garagentor öffnen, habe direkten Zugang zum Wohnmobil und zu der Werkbank und kann dort in aller Ruhe meine Projekte realisieren und dann ins Wohnmobil einbauen.“

 

„Das ist ja perfekt. Okay, so kann man das echt gut lösen.“

 

WAS WAR DENN BISHER DEIN LIEBLINGSPROJEKT?

 

Es gibt einige gute Projekte, aber mein Lieblingsprojekt ist tatsächlich immer noch mein erstes Projekt, das ich mit meinem besten Kumpel zusammen gemacht habe. Das war damals der Anfang des Umbaus unseres Badezimmers. Der besteht aus zwei Abschnitten und beim ersten Teil hat mir mein Kumpel geholfen.“

 

OKAY. UND WAS HABT IHR DA im badezimmer GEÄNDERT?

 

Unsere erste Änderung im Badezimmer war, ein neues Klo einzubauen. Als wir das Wohnmobil gekauft haben, hatten wir eine klassische Chemietoilette, die für zwei Personen, wenn man Vollzeit drin lebt, relativ knapp bemessen ist. Sprich die war schnell voll und es ist umständlicher, sie zu entleeren. Und optisch ist es natürlich einfach eine Plastikoptik, so wie die ganzen Chemieklos im Campingsektor so aussehen. Und das hat uns beiden nicht so gefallen.

 

Deswegen haben wir überlegt, was eigenes zu konstruieren. Wir haben ein bisschen im Internet recherchiert, was es für verschiedene Möglichkeiten gibt und dann haben wir uns für eine Trockentrenntoilette entschieden. Das Prinzip ist relativ einfach: das Flüssige wird vom Festen getrennt und das landet in zwei verschiedenen Behältern. Dafür gibt es einen Trenneinsatz bzw. Trennschale, um das besser voneinander trennen zu können. Dann wird in einem Behälter das Flüssige gesammelt und in einem anderen Behälter das Feste und das Feste wird dann noch mit einem Streu überdeckt, was die Flüssigkeit nochmal rauszieht und dadurch wird verhindert, dass Geruch entsteht. Im Vergleich zum Chemieklo ist der Vorteil, dass man die Trockentrenntoilette theoretisch sogar einfach auf dem Kompost entsorgen kann. Und das Pipi, das Flüssige, das kann man auch sehr einfach entsorgen. Da es immer nur kleine zehn Liter Kanister sind, kann man die z.B. im Supermarkt auf dem Klo entsorgen. Da finden sich eigentlich immer sehr schnell oder sehr einfach Stellen. Und wir haben natürlich auch zwei von diesen Kanistern mit, um das einmal austauschen zu können, um noch länger irgendwo zu stehen. Und für den Umbau selbst habe ich oder haben wir uns für eine Kombination aus Holz und Kork entschieden, da uns das von der Optik her sehr gut gefallen hat. Genau. Und mit den Gedanken bin ich dann mit meinem Kumpel zusammen ins erste Projekt eingestiegen."

 

„Na, das klingt ja ganz praktisch. Da müsst ihr euch als Menschen ja echt viele Gedanken machen. Ich als Faultier hab es da ein bisschen einfacher. Ich muss zum Glück nicht so oft aufs Klo gehen.“

 

UND WAS WAR DIE ZWEITE VERÄNDERUNG IM BAD?

 

„Die zweite Veränderung kam dann ein knappes Jahr später oder sowas um den Dreh. Und die beinhaltet das Waschbecken, was wir damals dort hatten. Das Waschbecken war auch so ein Plastikwaschbecken. Früher mal weiß, mit der Zeit ein wenig ausgegilbt, sah also auch nicht mehr so ganz fit aus. Und vor allem hatte es noch so eine Ablage, die bis über das Klo hinausging und deswegen konnte man sich auch nicht so gemütlich anlehnen, weil man immer diese Ablage von diesem Plastikwaschbecken im Rücken hatte. Deswegen war da dann für uns einfach der nächste Schritt, einmal das Plastikwaschbecken rauszuholen und uns dann auch wieder mit Holz, das optisch zum Klo passt, ein neues Waschbecken zu bauen. Als Unterlage haben wir also Holz genommen und oben drauf ein, ich würde mal sagen, edleres Plastik genommen. Also sieht nicht so billig weiß plastikmäßig aus, sondern es ist eine schöne schwarze Schüssel, die etwas erhöht über dem Holz thront. Mit einem schwarzen großen Wasserhahn darüber. Und damit haben wir unsere Optik des Badezimmers schon ganz gut verbessert. Jetzt gefällt es uns richtig gut. Wir sind da mega happy mit, fühlen uns richtig wohl und sieht jetzt auch echt top aus ohne das ganze Plastik in diesem Badezimmer.“

 

„Na, das klingt ja nach großen Veränderungen. Schön, dass es euch so sehr gefällt.“

 

Unser wundervolles Tageslichtbad:          VORHER      -       NACHHER

WAS MACHT DIR AM WERKELN eigentlich AM MEISTEN SPASS?

 

Am meisten Spaß macht mir einerseits die kreative Arbeit, die man davor hat, also die Planung und sich erstmal bildlich vorzustellen, was man eigentlich haben möchte. Und die zweite Komponente ist dann das tatsächliche Umsetzen, also wirklich mit seinen eigenen Händen was zusammenzubauen und dann am Ende was physisches zum Anfassen zu haben. Das macht mir richtig viel Spaß.“

 

„Du klingst echt begeistert. Super.“

 

UND WAS WAR FÜR DICH SO AM SCHWIERIGSTEN, ODER WAS HAT AM LÄNGSTEN GEDAUERT?

 

„Die Projekte hatten alle sehr unterschiedliche Herausforderungen. Deswegen ist es etwas schwer, das zu vergleichen. Was am längsten gedauert hat, war der gesamte Umbau des Badezimmers und dabei habe ich auch am meisten dazu gelernt. Ansonsten haben die anderen Projekte immer ihre ganz eigenen Herausforderungen. Da ich mit verschiedenen Materialien gearbeitet habe bzw. verschiedene Aufgaben hatte, wie eine Gasinstallation, eine Heizungsinstallation oder eine Elektroinstallation.

 

Wobei, am schwierigsten würde ich fast sagen war, die Elektronik neu zu bauen. Ich habe ja einen Wechsel gemacht von meiner Bordelektronik. Um die ganze Solaranlage zu regeln, habe ich mich entschieden auf Victron umzusteigen, da Victron auch smarte Geräte hat, die dann über Internet erreichbar sind. Da unter der Sitzbank in unserem „Wohnmobil-Wohnzimmer“ mehr Platz ist, um das Ganze ordentlich aufbauen zu können, habe ich die ganze Elektronik vom Fahrersitz dorthin verschoben. Der ganze Umbau und das Verlegen war sehr aufwendig und hat relativ lange gebraucht.“

 

WOW, DU BIST JA EIN RICHTIGER TECHNIKER GEWORDEN

UND DAS HAST DU DIR AUCH ALLES SELBER BEIGEBRACHT?

 

„Ja, das habe ich mir auch alles selber beigebracht. Ich habe mich vorab natürlich viel informiert darüber, wie sowas funktioniert, wie man so was bauen kann und dann mit einem groben Plan, wie ich das ganze verschalten möchte, habe ich einfach drauf losgelegt und das umgebaut.“

 

„Wow, Respekt. Sehr gut.“

 

 

GIBT ES EINE SACHE ODER FERTIGKEITEN, DIE DU GELERNT HAST, AUF DIE DU AM MEISTEN STOLZ BIST?

 

„Fertigkeiten habe ich viele gelernt, kann ich jetzt gar nicht so eine spezielle rausnehmen. Vielleicht am ehesten, dass ich es mir zugetraut habe, überhaupt damit anzufangen und immer mehr Selbstvertrauen bekommen habe in dem, was ich da tue. Das ist, denke ich, auch eine gute Eigenschaft, die ich da rausnehmen konnte.“

 

 

UND GAB ES IRGENDEIN PROJEKT, AUF DAS DU BESONDERS STOLZ BIST?

 

Ich bin auf all meine Projekte sehr stolz, weil jedes Projekt seine eigenen Schwierigkeiten hatte, an denen ich gewachsen bin und eigentlich bei jedem Projekt besser geworden bin in dem, was ich tue. Deswegen bin ich auf alle Projekte stolz, die ich umgesetzt habe.

 

Besonders stolz bin ich vielleicht auf unsere neue Besteckschublade. Wie so vieles in diesem Wohnmobil bestand diese auch aus einem relativ billigen Plastik, was mit der Zeit gelitten hat und dann auch an ein paar Stellen angefangen hat auseinander zu bröseln. Wir brauchten also eine neue Schublade und da habe ich dann eine selbst gebaut. Und was mir besonders gut daran gefällt ist, dass ich sehr viele Techniken, die ich bis dorthin gelernt habe, einsetzen konnte und eine richtig schöne Schublade gebaut habe, auf die ich sehr stolz bin.“

 

„Das sieht wirklich klasse aus."

 

GAB ES AUCH ETWAS, WAS MAL NICHT SO GEKLAPPT HAT ODER WAS DU ABBRECHEN MUSSTEST?

 

„Ja da gibt es tatsächlich ein Projekt, das wir gezwungenermaßen abbrechen mussten. Und zwar wollten wir für unseren Pipi Behälter eine Vorrichtung bauen, um messen zu können, wieviel Pipi schon im Behälter ist - damit wir nicht die ganze Zeit umständlich nachschauen müssen, sondern es bequem angezeigt wird. Die Idee war, Waagesensoren zu nutzen, um den Kanister einfach zu wiegen, um über das Gewicht zu bestimmen, wie voll der Behälter ist. Das Problem ist nur, dass der Raum, in dem der Behälter platziert ist, sehr beschränkt ist. Dadurch kann man keine großen Waagesensoren nehmen sondern muss mehrere kleine nehmen und diese vernünftig platzieren. Genau da ist die Schwierigkeit zustande gekommen, was wir nicht geschafft haben: Flach genug zu bleiben und gleichzeitig die Wiegesensoren so zu belasten, dass wir auch vernünftige Ergebnisse bekommen. Da war einfach zu wenig Spielraum von der Aufbaugröße da. Daran ist jetzt erstmal das Projekt gescheitert, zumindest dieser Versuch. Ich werde mir weiter Gedanken machen, wie man das Problem noch anders lösen kann. Da es auch noch weitere Faktoren zu beachten gibt, ist da eine passende Lösung nicht leicht zu finden.“

 

„Na da kann ich ja mal in meiner Community nachfragen, vielleicht hat jemand eine Idee.

Also Leute, wenn ihr Ideen habt, schreibt's unten in die Kommentare!“   

ECHT SPANNEND. DA IST JA WIRKLICH VIEL PASSIERT.

KANNST DU UNS MAL EIN BISSCHEN ERZÄHLEN, WAS NOCH ALLES IM WOHNMOBIL GEÄNDERT WURDE, WAS DU NOCH ALLES OPTIMIERT HAST?

 

„Ja, das kann ich gern machen. Ich lass einfach mal die Kleinigkeiten weg und fange chronologisch von hinten an.

 

Als allererstes habe ich damit gestartet, ein neues Radio in das Wohnmobil einzubauen mit einem großen Display und Apple Carplay. Da ich ein schönes großes Display haben wollte zum Navigieren. Und dann habe ich noch zusätzlich eine Rückfahrkamera eingebaut. Das war so das erste Aufwändige, was ich am Wohnmobil gemacht habe, da ich das Kabel einmal quer durchs Wohnmobil verlegen musste. Und das war schon eine gewisse Herausforderung, mich da am Anfang durchzuwurschteln.

 

Als nächstes habe ich unsere damaligen Fahrradträger in der Garage montiert. Da habe ich zuvor das untere Etagenbett rausgenommen und dann innenliegende Fahrradträger verbaut, damit unsere E Bikes, die wir da noch hatten, in der Garage auch gut aufgehoben sind und nicht so leicht zum Klauen sind. Ende des Lieds: sie wurden in der Stadt geklaut (siehe Beitrag: Kopenhagen - Schwarzer Freitag). Und seitdem Bzw. kurz danach haben wir unsere neuen Fahrräder in Norwegen geholt. In Oslo war das glaube ich, haben wir die gekauft. Andere wilde Story. 

 

Machen wir weiter mit den Änderungen, die im Laufe der Zeit gekommen sind. Ähm, dann kam eigentlich schon relativ zeitnah das Klo. Also die erste Phase: das Umbauen vom Chemieklo auf die Trockentrenntoilette.

 

Und dann ist unsere Heizung kaputt gegangen. Sprich da wurde damals unsere Gasheizung ausgetauscht zu einer Dieselheizung. Die Dieselheizung ist auch in unserer Garage untergebracht und war relativ ungeschützt. Das wollte ich ändern und habe dann für diese Dieselheizung so einen kleinen Schutzraum/Umrandung gebaut, damit umherfliegende Gegenstände nicht direkt gegen die Dieselheizung scheppern. Soll ja nicht direkt wieder kaputt gehen. Und die Konstruktion hält immer noch super. Top, ist nie was passiert. Und da, wo früher die Gasheizung drin war, haben wir zwei Regalbretter eingezogen, um einfach ein bisschen mehr Stauraum zu haben.

 

Als nächstes stand schon unserer „1 Jahr Vanlife“ vor der Tür, wo ich die nächsten Themen angegangen bin. Da habe ich zunächst einmal die gesamte Bordelektronik vom Wohnmobil geupdatet, wie oben auch bereits erwähnt. Ich hab die Batteriekapazität verdoppelt, sprich zwei neue LiFePO Batterien rein mit 400 Amperestunden und das Solarregelsystem habe ich erneuert mit den Victron Produkten, weil einer meiner Pläne ist, alles zu automatisieren - so wie Homeautomatisierung nur fürs Wohnmobil. Und deswegen wollte ich auch dort Elektronik haben, die ich auslesen kann für meine Homeautomatisierung, wofür sich Victron am Markt gut anbietet. Das habe ich dementsprechend verbaut.

 

Zusätzlich habe ich dann noch einen Außen-Gasanschluss installiert. Da wo nämlich vorher unsere Gasheizung war, lag noch die Leitung. Die war relativ einfach wieder anzuschließen und das Loch, wo früher der Kamin rausging für die Gasheizung, hatte genau die Größe für die Außengassteckdose. Diese hat dementsprechend dort einfach perfekt reingepasst. Sprich ich habe mir dann eine Außengassteckdose gekauft, dann den Kamin damit einmal ausgetauscht und schön verklebt. Und da kam mein Learning für die Gasinstallation, wie man denn am besten solche Kupferrohre biegt. In der Theorie relativ einfach, weil dafür hat man einfach Werkzeug. In der Praxis, wenn man das Werkzeug nicht hat, ein wenig knifflig. Sprich man muss sich selbst Werkzeug bauen und ein bisschen selbst helfen. Ging aber alles gut. Ich habe es geschafft, die Außensteckdose über das Kupferrohr anzuschließen und seitdem haben wir auch schon fleißig draußen am Gasgrill gegrillt und haben richtig Spaß dran. Da war ich auch sehr zufrieden mit, dass das so funktioniert hat. 

 

Ein Projekt, das wir als Learning aus unserem Vanlife Jahr mitgenommen haben, war die WasserversorgungUnd zwar hatten wir bisher immer einen Außenfilter, um das Wasser für unseren Bordtank zu filtern, damit wir es auch im Wohnmobil trinken können. Das hatten wir immer vor dem Befüllen des Tanks installiert gehabt, also einen Außenfilter. Und damit hat das Tanken teilweise eine halbe Stunde gedauert. Und das war einfach viel zu lange. Wir haben einfach Ewigkeiten gebraucht, um unser Wasser nachzutanken, weil nur noch tröpfchenweise Wasser durchkam. Und deswegen haben wir uns dann dazu entschieden, einen internen Wasserfilter zu installieren, also hinter dem Wassertank. Das heißt, wir können jetzt ganz normal wie früher auch unseren Wassertank direkt befüllen, dann ist er innerhalb von zwei Minuten, drei Minuten voll. Und dann wenn wir den Wasserhahn aufmachen, wird das Wasser durch die Tauchpumpe durch den Filter gedrückt und wir haben direkt gefiltertes Wasser. Einen Druckunterschied zu ohne Filter gibt es, ja, aber der ist jetzt nicht so enorm. Man hat immer noch ganz gute Flussgeschwindigkeiten aus dem Wasserhahn und davor haben ich einen schönen großen Filter installiert. Und ja, bis jetzt sind wir mega zufrieden mit denen. Weil wir können jetzt wieder richtig schnell tanken, das heißt, wir können auch schneller unsere Zelte abbrechen, kurz das Wohnmobil versorgen und weiterfahren. Das hat manchmal wie gesagt eine halbe Stunde gedauert und jetzt kann man sehr viel spontaner einfach aufbrechen.

 

Ein etwas unschöner Start fürs nächste Projekt war das Bett. Das habe ich neu gemacht. Unschön deshalb: Im Winter ist das Bett leider von unten verschimmelt. Das liegt an der hohen Luftfeuchtigkeit und am Kondenswasser, das sich dort bildet. Und das konnte anscheinend unterhalb der Matratze nicht richtig verdampfen, weshalb es die ganze Zeit feucht geblieben ist und dann geschimmelt ist. Meine erste Aufgabe war also, alles rauszureißen, was da drin war und richtig ordentlich reinigen, damit auch wirklich alle Schimmelsporen weg sind. Das Ausreißen, das war schon hart. Und der zweite Faktor, der noch dazu kam: Wir wollten eigentlich an dem Wochenende weiterfahren, wieder zurück in die Berge zum Skifahren. Ich hatte dementsprechend nur zwei Tage Zeit, um das Ganze umzusetzen. Das erste Projekt mit richtigem Zeitdruck. Und dann direkt sowas. Aber es ist gut ausgegangen. Ich bin rechtzeitig fertig geworden und dabei habe ich auch noch unsere Heizung fürs Dach optimiert. Und zwar hatten wir bis jetzt zwei Probleme in der Konstruktion drin, meiner Meinung nach. 1) Und zwar ist das Bett von drei Seiten umrandet mit Holz, das heißt man hat da immer so einen kleinen Abstand, wo dann Luft zirkulieren kann. Aber zur Matratze selbst hin gibt es dort keinen Spalt, um die Zirkulation auch zwischen diesen Beschränkungen zu gewährleisten. Das war das eine Problem. 2) Und das zweite Problem ist die Heizungsleitung, die dort verlegt war. Die ging nur bis zur Hälfte von unserem Alkoven, heißt die andere Hälfte wurde gar nicht vernünftig beheizt, sondern da war das Rohr hinten einfach offen und das ist dann dort in die Ecke geströmt. Also war es in der einen Ecke extrem heiß und der Rest war kalt. Das habe ich auch gleich mit optimiert und noch die andere Hälfte mit einem Heizungsrohr versorgt. Und ich habe die Abstandshalter, wo das Bett drin liegt, modifiziert, indem ich auch unten zum Boden vom Alkoven Belüftungslöcher reingeschnitten habe, damit ich eine Luftzirkulation mit der Heizung unterm Bett erzeugen kann, so dass wirklich auch die feuchte Luft durch die Heizung mit rausgedrückt wird. Und damit auch genügend Power drauf ist, habe ich einen Zusatzlüfter für die Heizung eingebaut. Extra nur für den Strang, für den Alkoven, damit ein ordentlicher Luftstrom entsteht. Und ja, hat sich gelohnt. Ist deutlich spürbar. Wenn man ihn anmacht, merkt man so richtig, wie die Luft dort einmal durchgepustet wird. Außerdem haben wir noch die Außenwände vom Alkoven isoliert und graues Vlies angebracht, wie an der Decke. Jetzt ist die Hoffnung, dass es nicht mehr schimmeln wird in Zukunft. Richtig testen können wir es erst im nächsten Winter. Da geben wir dann ein Update, wie es gelaufen ist. Wir drücken die Daumen.

 

Und dann kommen wir auch schon wieder zu dem letzten Projekt, was ich am Anfang erwähnt habe: die Heckgarage."

 

"Wow, das klingt ja echt nach sehr, sehr vielen Änderungen und auch echt guten Optimierung, cool.

Da habe ich noch zwei Fragen mitgebracht. Du hast ja jetzt schon ganz viel gelernt und Neues erfahren."

GIBT ES WAS, WAS DU NOCH UNBEDINGT LERNEN WILLST?

 

 

"Also ich möchte unbedingt noch meine Skills in der Holzverarbeitung verbessern. Es hat einfach unheimlich viel Spaß gemacht mit Holz zu arbeiten. Und ich habe in weiterer Zukunft vor, mal Schweißen zu lernen oder zumindest mal so einen kleinen Crashkurs zu machen, weil auch damit kann man viele interessante Sachen bauen."

 

 

 

JA, COOL. KANNST DU DAS DANN FÜR DIE NÄCHSTEN PROJEKTE DIREKT ANWENDEN, ODER WAS WÄREN SO DIE NÄCHSTEN PROJEKTE, DIE AUF DER AGENDA STEHEN?

 

 

Für nächste Projekte kann ich das Schweißen wahrscheinlich nicht direkt anwenden. Da habe ich jetzt noch kein konkretes im Blick. Aber es gibt schon neue Projekte, die geplant sind: und zwar die Home Automatisierung, die ich ja eben schon mal erwähnt habe. Oder in dem Fall, Van-Automatisierung. Da habe ich mittlerweile alle Komponenten im Wohnmobil verteilt, von Kameras über Temperatursensoren oder Fenstersensoren, die anzeigen, ob ein Fenster oder die Tür offen ist, hin zu einer eigenen Sirene und ein paar Stromanschlüssen. Die Komponenten sind alle bereits verbaut und ich habe schon mal angefangen, bisschen mit Software herumzuspielen, um das alles miteinander zu verdrahten. Da gibt es was von Van PI, eine kleine Firma, die extra dafür eine Software zusammengestellt hat, um schon mal so grundlegende Sachen anzuzeigen. Ein paar Dinge haben ich mir da schon mal eingespielt. Darüber kann ich mir Temperaturen anzeigen lassen, ob Türen geschlossen sind und die Performance von unserem Solarsystem.

 

Die nächste große Baustelle wird sein, unsere Dieselheizung damit zu steuern. Weil bis jetzt können wir das nur an einer Stelle manuell steuern. Da ist so ein kleines Display mit einem Knopf dran und da kann man die Heizung drüber einstellen. Aber wir können nicht über das Handy drauf zugreifen. Und das möchte ich ganz gerne ändern. Um das einfach auch vom Bett aus zu steuern: man liegt im Bett, es ist eiskalt draußen und über Nacht hat man die Heizung runtergestellt auf 17 Grad. Aber man möchte jetzt nicht zwingend in die Kälte raus, sondern erstmal das Wohnmobil schön aufheizen und dabei natürlich gemütlich im Bett liegen bleiben. Und dafür brauchen wir eine Möglichkeit, um die Heizung fernzusteuern. Man kann zwar Zeiten einstellen, wann die Heizung startet. Das Problem ist leider nur, die startet ab diesem Zeitpunkt - das heißt sie muss vorher aus sein. Sie kann das Programm nicht selbst wechseln. Mit Fernsteuerung können wir das Ganze dann lösen. Und vor allem kann ich dann auch live online meinen Status nachschauen, wie warm es im Wohnmobil gerade ist. Gut, das kann ich auch ohne dessen, aber ich kann auch nachschauen, ob meine Heizung am Arbeiten ist und wie viel Strom sie gerade verbraucht. Genau, das ist das nächste größte Projekt, das ich selber angehe.

 

 

Und dann haben wir noch einige Ideen, die wir gerne in der Zukunft umsetzen möchten. Wie eine neue Tür bzw. jetzt erstmal noch ein Zusatzschloss einzubauen, weil unser altes ist kaputt gegangen bzw. die Halterung an der Tür. Da muss ich mich jetzt demnächst noch akut drum kümmern. Aber ansonsten gibt es wahrscheinlich zeitnah oder in der nächsten Zeit eine neue Tür. Da wir sie vor zwei Jahren leicht demoliert haben und sie nicht mehr ganz so fit aussieht, kann das auch schnell passieren, dass die tatsächlich komplett ausfällt. Und bevor das eintritt, sprich man kann sie nicht mehr öffnen oder schlimmer noch nicht mehr schließen, wollen wir uns eine neue Tür dort einsetzen lassen. Da müssen wir aber noch mal abwarten, wann, wo und wie. Aber sehr wahrscheinlich wird das kommen, weil wir nicht wollen, dass die Tür auf der Reise irgendwann mal flöten geht.

 

 

Genau, dann eher so die Nice to haves, die wir uns irgendwann mal anschaffen wollen. Wie ein neuer Kühlschrank. Wir wollen nämlich ganz gerne von einem Gaskühlschrank weg zu einem Kompressorkühlschrank mit 12 Volt. Da wir im Sommer sowieso genügend Strom produzieren, können wir damit den Kühlschrank betreiben und verbrauchen nicht so viel Gas. Weil gerade auch im Sommer so ein Gas-Kühlschrank ordentlich viel Gas verbraucht und deswegen unser Gasverbrauch immer schnell schwindet, da wir viel autark stehen und nicht am Strom stehen. Daher wollen wir ganz gerne wechseln. Anderer Vorteil ist natürlich auch: die Temperatur ist wesentlich konstanter und kann besser mit tiefen und hohen Temperaturen umgehen. Da hat so ein Gaskühlschrank, so ein Absorberkühlschrank, seine Schwierigkeiten mit. Und uns ist schon oft passiert, dass das Gefrierfach komplett abgeschmolzen ist und die Sachen da drin aufgetaut sind, weil der Gaskühlschrank die Temperatur nicht gepackt hat oder weil man aus Versehen mal zu schräg stand und dann der Gaskühlschrank auch gesagt hat: Nö, mag ich nicht. Deswegen wollen wir ganz gerne mal einen anderen neuen Kühlschrank dort einbauen, um unsere Probleme an der Stelle zu lösen.

 

 

Und das letzte, was wir uns überlegt haben, ist eine Luft-Vollfederung installieren zu lassen. Aus verschiedenen Gründen. Einerseits: hoffentlich bald in Zukunft wird die EU Norm für die Führerscheine beschlossen und dann in Deutschland umgesetzt. Und das heißt für die Womofahrer, dass man 4,25 Tonnen Fahrzeuge mit dem normalen Führerschein der Klasse B führen darf. Und da wäre das Ziel dann tatsächlich das Wohnmobil auf 4,25 Tonnen damit aufzulasten, so dass wir auch immer auf der sicheren Seite sind, nicht überladen zu sein. Weil mit den ganzen Anbauten reicht man sehr schnell an diese Grenze. Andere Vorteile sind natürlich auch, dass man auch andere Projekte noch mal starten kann, bei denen vielleicht neues Gewicht dazukommen würde. Der andere Punkt ist, den wir uns davon erhoffen, dass das Fahrzeug sich selber novellieren kann, ausrichten kann, so dass wir nicht schräg stehen und nicht jedes Mal dazu gezwungen sind - gerade wenn man irgendwo komplett im Freien steht, wo man vielleicht eher schnell wieder losfahren möchte - dass man dort nicht immer sein Fahrzeug aufbocken muss. Und natürlich auch an der Stelle Convenience: ist es natürlich wesentlich angenehmer, wenn das Fahrzeug sich selbst ausrichtet, als dass man viel mit dem Aufbocken am rumhantieren ist. Dritter Vorteil davon ist die bessere Fahreigenschaft eines Wohnmobils. Jeder, der schon mal ein Wohnmobil gefahren ist, kennt das, weil normalerweise die Wohnmobile zumindestens hinten immer eine Blattfeder haben und die Teile mit einer gewissen Höhe schwanken ordentlich. Und da leidet natürlich dann die Fahrdynamik und Fahrsicherheit des Fahrzeuges enorm. Und mit so einer Luftfederung, die kann das sehr gut ausgleichen und dadurch erhält man eine wesentlich bessere Stabilität auch beim Fahren, was das Ganze sicherer macht."

 

 

"Wow, das klingt ja echt nach coolen Projekten, die noch anstehen. Da bin ich mal gespannt und werde euch auf jeden Fall weiter verfolgen. Du sagtest vorhin ein warmes, gemütliches Bett. Ich glaube, dahin werde ich mich jetzt gleich verziehen.

 

 

DANKE FÜR DEINEN AUSFÜHRLICHEN BERICHT.

 

Hat mir richtig Spaß gemacht und jetzt wissen ich und auch meine LeserInnen echt mal einiges was hier passiert und wie gut du am handwerkeln bist. Vielen Dank für deine Zeit!"

 

"Ja, danke Kurty für die nette Einladung. Ich hab mich auch sehr gefreut, so ausführlich berichten zu dürfen! Und freue mich schon aufs nächste Mal."

 

 

"Ein nächstes Mal gibt's auf jeden Fall. Freue mich drauf! Bis dann"


So, das wars - ich hoffe ihr konntet spannende Infos für euch rausziehen und bei weiteren Fragen oder Themen, über die ihr noch ausführlicher was wissen wollt, schreibt uns gerne in die Kommentare unten.

 

Bis zum nächsten Bericht, dann vom Sauerland & Harz!

Euer Kurty 🦥☀️

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Kommentare: 2
  • #1

    Dagmar (Montag, 13 Mai 2024 13:20)

    Hallo Jana. Also das ist ja schon mega was dein Fabi da so in eurem womo alles einbaut. Bewundernswert wie ihr das alles meistert:)
    Weiterhin viel Spaß euch beiden

  • #2

    Brigitte (Mittwoch, 22 Mai 2024 10:09)

    Ich bin überwältigt!!
    Manches habe ich ja live miterlebt und was Fabi da alles so gemacht hat, ist wirklich sensationell. Es ist super, wenn man das alles so machen kann: vielfältige Herausforderungen, die am Ende mit Erfolg gekrönt werden. Weiter so. Bin gespannt was als nächstes kommt. Lasst es euch weiterhin gut gehen.